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Quasselecke - 04_Dir Papiere von Moorland
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Lin (74 Posts bisher) |
Die Reiterin ritt zum Stall. Sie wollte sich um ihr Leihpferd kümmern, dann sie hatte bei den ganzen Laufereien eine Menge Staub abbekommen. Der Sommer war heiß und so brauchte ihr Pferd bestimmt auch was zu trinken. Gerade hatte sie die Pflege fertig abgeschlossen, da rief Justin sie zu sich. Die Reiterin ritt in den Gerten vor dem Wohnhaus wo der Sohn des Hauses Moorland stand. Sofort fragte die Reiterin was er wolle. „Oh, ich habe fast vergessen dir zu sagen, dass ich mit meinem Vater Thomas gesprochen habe und er mir gesagt hat, dass er dich sehen will. Ich habe ihm erzählt was für einen tollen Job du machst und ich glaube, das hat seine Aufmerksamkeit erregt. Er möchte dich etwas sehr wichtiges fragen. Er wollte mir allerdings nicht verraten, um was es geht. Ich konnte aber in seinen Augen sehen, dass es sich um etwas großartiges handeln muss.“ Justin klopfte dem Pferd gedankenversunken auf den Hals. Dann sprach er weiter. „Mein Vater arbeitet normaler weise im westlichen Teil des Stallgartens.“ Mit diesen Worten entließ Justin die Reiterin und sah ihr nach während sie den Gang zum Stallgarten durch trabte. Schon von weiten konnte der Feriengast der Moorlandställe deren Besitzer erkennen. Thomas Moorland winkte, sobald sie in den Hof bog. Völlig aufgelöst schien der Mann, zumindest war er außer Atem und begrüßte die Reiterin mit den Worten: „Das ist schrecklich...“ Die Reiterin bat ihn ihr zu erklären was er meinte. „Dieser schmierige Herr Kembell plant uns alle rauszuschmeißen und die Moorlandställe niederzureißen. Ich habe gehört, dass er den Stadtrat schon fast überzeugt hat und mir rennt die Zeit davon um ihn davon abzuhalten. Sogar jetzt während wir sprechen stellt dieses dreckige Pack von Landbegutachtern überall seine Geräte auf, um einen detaillierten Abrissplan für den Stadtrat zu erstellen. Ich weiß dass mir dieses Land rechtmäßig zusteht, aber ich brauche etwas Zeit um alle Papiere zusammenzusuchen.“ Moorland überlegte kurz: „Reiterin, wirst du mir helfen die Moorlandställe zu retten? Wir müssen Herrn Kembells Landbegutachtern Steine in den Weg legen, um Zeit zu gewinnen.“ Thomas strahlte die Reiterin erwartungsfreudig an. Die Reiterin hatte wieder mal den dringenden Verdacht, dass sie keine Wahl hatte als ja zu sagen und ihm zu helfen. Kaum zu der Erkenntnis gelangt sprach Moorland schon weiter. „Das einzige, was du tun musst, ist ihr GPS auszuschalten. Sie installieren es in diesem Moment im Wald, nördlich der Moorlandställe. Pass auf dass sie dich nicht entdecken, viel Glück.“ Damit schickte er die Reiterin los, deren Anspannung schier ins Unermessliche wachsen wollte. Sie ritt los und verließ den Stallhof zum Westtor. In dem Wäldchen welches zwischen dem Schmied und den Moorlandställen lag konnte sie den ersten der Landbegutachter sehen sie spornte ihr Pferd an und ritt los. Insgesamt fünf dieser GPS konnte die Reiterin finden und ist dabei gekonnt den Männern der G.E.D. ausgewichen. Als sie keinen weiteren Sensor entdecken konnte, kehrte sie zurück zum Stallbesitzer. | |||
Lin (74 Posts bisher) |
Thomas Moorland freute sich. Gute Nachrichten waren genau das was er brauchte. Und doch war er unruhig: „Was soll ich nur machen, Reiterin? Herr Kembell macht mir wirklich Druck wegen dieser Dokumente … Ich bin mir sicher, dass ich ihn stoppen könnte, wenn ich ein wenig mehr Zeit hätte. Hmm... Vielleicht könnte ihn eine kleine, harmlose Sabotageaktion auf seiner Baustelle ablenken. Haha!“ Thomas Moorlands Lachen war kurz und abgehackt. Es war ein freudloses Lachen. „Wenn er mit solch harten Bandagen kämpfen will, legt er sich genau mit richtigen an.“ Moorland schlug sich mit der Faust in die Hand. Sein Blick strahlte Entschlossenheit aus. Er blickte zur Reiterin hoch. „Also da ist eine Stromzentrale an einem von den Strommasten, genau da, wo die Straße eine Biegung entlang der Baustelle macht. Dort sollte es einen Schalter geben, um der Baustelle den Strom zu nehmen. Es würden sogar die Lichter von diesem blöden Werbeplakat ausgehen. Das sollte uns ein wenig wertvolle Zeit verschaffen.“ irgendwie gefiel es der Reiterin schon zu sabotieren, aber sie hatte auch Bedenken, denn es war unrecht, was sie taten. Sie wendete ihr Pferd und ritt zur Baustelleneinfahrt, wo sie den Schalter fand und ihn umlegte. Um nicht doch noch entdeckt zu werden, ritt sie so schnell es ging zurück zu den Moorlandställen. Sie berichtete Thomas von ihrem Erfolg und der freute sich. „Ha, ha, das ist unbezahlbar. Ich glaube ich konnte diesen Dummkopf seine Arbeiter bis hier her anschreien hören. Jetzt habe ich ein wenig mehr Zeit, genau was ich brauche. UND wir müssen uns dieses hässliche Plakat nicht mehr angucken.“ wieder schwieg Moorland einen Moment. Dann endlich sagte er: „Ich glaube ich weiß, wie man Kembell aufhalten kann. Ich muss nur einen Weg finden, um beweisen zu können, dass dieses Land mir gehört. Es gibt eine Besitzurkunde für die Moorlandställe, die mein Vater vor über fünfzig Jahren von der Baroness Silverglade erhalten hat, ja, sie ist diejenige, die dort oben im Schloss wohnt.“ Moorland blickte unruhig hin und her. „Ich habe überall in den Büroarchieven geguckt, aber ich kann die Papiere nirgendwo finden. Ich habe allerdings eine Idee wer vielleicht mehr wissen könnte: Unsre alte Buchhalterin Frau Holdsworth. Sie weiß alles über unser Unternehmen und sicherlich auch wo die Papiere sind.“ Thomas Moorland blickte zur Reiterin hoch, nachdem er erst einmal in die Runde geschaut hatte. „Sie ist letztes Jahr in Rente gegangen und vertreibt sich die Zeit jetzt damit, sich um eine Obstplantage in der Nähe der Ställe zu kümmern. Geh zu ihr und frag sie. Sie müsste in der Lage sein, die Papiere zu finden.“ Die Art wie er es sagte verriet Hoffnung und so fragte die Reiterin, wo genau die alte Dame zu finden sei. Moorland erklärte ihr das gern: „Du findest sie östlich der Moorlandställe.“ Sofort machte die Reiterin sich auf den Weg. Sie wunderte sich zwar über sich selbst, denn eigentlich wollte sie hier Reiterferien machen und nun spielte sie den reitenden Boten, aber dafür gab es auch Trinkgeld und sie hatte in den Läden schon viele hübsche Sachen gesehen. Eines ärgerte sie irgendwie doch. Wenn sie hier Ferien machte – und sie hatte dafür bezahlt – warum zum Geier musste sie das Pferdefutter auch vom Trinkgeld bezahlen? Am nördlichen Hoftor wandte sie sich nach rechts, gen Osten und folgte dem Weg, der zum Championatsplatz angeschlagen hatte. Sie kam zum Ende der Gebäude, die zu den Moorlandställen gehörten. Und entdeckte eine Gabelung die nach Osten zum Turnierplatz und nach Süden zu einem Häuschen mit Terrasse und blühenden Obstbäumen führte. Natürlich folgte sie diesem Weg nach Süden. Der Duft von der Obstplantage hüllte sie ein und das Summen der Bienen, die fleißig von Blüte zu Blüte eilten erklang im harmonischen Gleichklang mit dem Meer und den Vögeln, die in den Bäumen saßen und zwitscherten. Vor dem Haus im weiß eingezäunten Garten stand eine alte Dame mit grauem Haar. Sie trug eine Brille und blickte ganz freundlich, so dass die Reiterin frohen Mutes zu ihr ritt, sie grüßte und Thomas Moorlands Anliegen vorbrachte. Erstaunt hob die Alte ihre Augenbrauen. Sie überlegte eine Weile. „Hmm... lass mich nachdenken.“ Sie blickte sich scheinbar suchend um und tippte sich dabei mit ihrem rechten Zeigefinger ans Kinn. Schließlich sagte sie: „Ich glaube da gab es eine Besitzurkunde, aber die ist vor ein paar Jahren verloren gegangen.“ Sie überlegte. „Als Thomas Moorlands Frau bei der Geburt ihres Kindes starb hat Thomas all sein Interesse für Papiere und Dokumente verloren und wollte nur noch Zeit mit seinen Pferden verbringen. Alle Papiere wurden in einer Kiste an Catherines Vater geschickt und es ist nicht unwahrscheinlich, dass sich die Urkunde in dieser Kiste befand.“ Wieder überlegte Frau Holdsworth. Die Reiterin fragte, ob es der mürrische Mann ist, den sie oben auf dem Weg nach Fort Pinta auf der Jarls Road entdeckt hatte, als sie sich den Leuchtturm ansehen wollte und zu dem sie sich dann nicht mehr getraut hatte zu reiten. „Ja, der Vater ist Jasper Holbrook und das Kind das geboren wurde ist Justin Moorland. Jasper macht Justin für Catherines Tod verantwortlich und die beiden haben seit zwanzig Jahren nicht miteinander gesprochen. Es ist eine Tragödie, dass diese Fehde schon so lange andauert, aber wenn irgendjemand die Urkunde hat, dann ist es der alte Herr Holbrook. Es wird nicht einfach ihn zu überreden, dir die Kiste zu überlassen.“ - „Also muss ich zu dem alten Mann?“,fragte die Reiterin und die alte Frau Holdsworth bestätigte: „Du findest Jasper bei den nord-östlichen Feldern. Viel Erfolg!“ Die Reiterin straffte ihre Schultern und wendete ihr Pferd. Sie blickte zum Turnierplatz und entdeckte, dass sie eine ganze Ecke Weg von hier aus sparen konnte, wenn sie über den Championatsplatz ritt. Sanft drückte sie ihre Fersen in die weichen Seiten ihres Pferdes und schon flog es mit ihr über die Wege in die Richtung, wo Wimpel den Festplatz krönten. Schon einen Moment später ging der Ritt im vollen Galopp den Berg hinauf bis sie die Jarls Road erreichte. Von da an war es nur ein kurzer Weg bis zu dem Alten, der die Urkunde in seinem Besitz haben sollte. | |||
Linnea (161 Posts bisher) |
Sie erreichte Jasper Holbrook und brachte ihr Anliegen vor, aber leider stieß sie gegen seine Mauer der Abneigung. „Tse! Ist mir doch egal, ob die Moorlandställe abgerissen werden oder nicht. Dieser verdammte Ort war das Ende meiner geliebten Tochter und ich verfluche den Tag, an dem sich meine süße Catherine und diese Schlange Thomas kennengelernt haben. Ich habe die Moorlands für die letzten zwanzig Jahre gehasst, aber wenn du glaubst, dass du das jetzt ändern kannst, dann tu dir keinen Zwang an.“ Die Reiterin versuchte an die Vernunft zu appellieren aber Jasper brüllte nur: „Jetzt hau schon ab!“ resigniert zog sich die Reiterin zurück. So einfach würde es nicht werden, den Alten umzustimmen. Es war genau so wie die alte Buchhalterin gesagt hatte. Die Reiterin beschloss, den Grund seiner Abneiguung zu besuchen und mit ihm sprechen. Sie ritt zu Justin Moorland. Als sie von der Moorland Road direkt in den Hof beim Wohnhaus hinein ritt begrüßte Justin sie überrascht. „Hey Reiterin! Warst du meinen Opa besuchen?“, fragte er und zog dabei eine seltsame Miene. Er kniff leicht die Augenbrauen zusammen als er weiter sprach. „Dieser verrückte, alte Mann hasst uns und würde nichts lieber sehen, als einen Abriss der Moorlandställe.“, meinte Justin als die Reiterin ihm den Grund ihres Besuches bei seinem Großvater erläutert hatte. „Ich weiß nicht wie ich diesen alten, verrückten Mann umstimmen kann.“, meinte Moorland junior, als die Reiterin ihn fragte, ob er nicht eine Idee hätte. „Ich weiß, das meine Mutter meinen Vater aufrichtig geliebt hat. Was passiert ist, ist eine Tragödie und es war ganz bestimmt keine Intrige, egal was manche Leute behaupten mögen. Guck mal, ich habe diese Briefe, eine Unterhaltung zwischen meinem Vater und meiner Mutter, bevor sie geheiratet haben. Es zeigt, wie tief ihre Liebe war. Ich wollte sie immer Jasper zeigen, habe aber nie den richtigen Augenblick gefunden. Vielleicht...“ Justin hob seinen Kopf und schaute der Reiterin direkt in ihre Augen. „Vielleicht könntest du es jetzt machen?“ Er holte schnell die Briefe, von denen er gesprochen hatte und reichte sie an die Reiterin: „Hier nimm die Briefe und zeige sie Jasper. Sie sollten wenigstens einen kleinen Eindruck bei ihm hinterlassen.“ Die Reiterin nahm das kleine Bündel an sich und ritt zurück zu Jaspers altem Haus, vor dem er den Weg für alle Reiter und Gäste der Moorlandställe versperrte. | |||
Linnea (161 Posts bisher) |
„Da bist du ja schon wieder“, begrüßte der Alte sie grummelig. Dann blieb sein Blick auf den Briefen in den Händen der Reiterin hängen. „… mit all diesen Papieren. Lass mich das mal angucken. Die sehen ziemlich alt aus…“ Er nahm der Reiterin das Bündel ab, welches sie ihm vorgeführt hatte. „… aber die Handschrift kommt mir bekannt vor. Ist das etwa…“ Tränen schossen dem Alten in die Augen und seine Stimme bebte vor Erregung. Er blickte auf zur Reiterin: „Ist das etwa die Schrift meiner Tochter?“, fragte er nahezu fassungslos. Die Reiterin bestätigte schweigend, indem sie nickte. Alles andere kam ihr unheilig vor. Sanft fuhr Holbrook über die Briefe. Es schien, als wäre dies auch für ihn ein heiliger Augenblick, den zu entweihen die höchste Sünde war. Sollte er diese Briefe lesen? Schien er sich wieder und wieder zu fragen, eh er eine Antwort für sich fand. Geduldig wartete die Reiterin und beobachtete den alten Mann, der nun mit fahrigen Händen den ersten Umschlag öffnete und las. Dabei versuchte er krampfhaft den lästigen Kloß in seinem Hals loszuwerden, aber scheinbar erfolglos. Mehrmals schluckte er und schon war er beim zweiten Brief. Dann endlich wandte er sich wieder der Reiterin zu, deren Anwesenheit ihm wieder bewusst geworden war, nachdem ihr Pferd unzufrieden schnaubte, da es immer noch auf der Straße stehen musste und nicht wie es gern wollte die Grasnarbe am Wegrand anknabbern. „Wenn ich diese Briefe von meiner geliebten Tochter lese, dann schmilzt mein Herz. Oh, wie dumm ich gewesen bin.“, stöhnte Holbrook und schlug sich die Hand vor die Stirn. Er fing an hin und her zu laufen wie ein Tiger im Käfig. „Und das hat mich meinen Enkelsohn gekostet.“ Tiefe Reue lag in seiner Stimme. Einen Moment später schaute der Alte zur Reiterin auf. Er schien sich entschlossen zu haben. „Ich habe tatsächlich die Eigentumsurkunde und Thomas Moorland soll sie bekommen. Dieser Mistkerl von Kembell ist eine Schande für die Insel.“, stellte er fest. Der Alte kramte in seinen Hosentaschen bis er fand was er suchte und es der Reiterin reichte: „Hier ist der Schlüssel für mein Bankfach in Fort Pinta. Dort drinnen wirst du finden, was du brauchst.“ Die Reiterin nahm umsichtig den Schlüssel entgegen. „Hole die Papiere ab und bringe mir erst den Schlüssel zurück, eh du auch nur ein Wort zu Thomas Moorland sagst. Von jetzt an kannst du mein Land immer frei passieren.“ Jasper Holbrook schloss mit der Reiterin Freundschaft und sie durfte und sollte ihn ab nun bei seinem Vornamen rufen. Eilig ritt die Reiterin nach Fort Pinta, wo sie wie beschrieben direkt neben dem Briefkasten die Bank vorfand und aus dem Schließfach Jaspers die Unterlagen entnahm. Sorgfältig schloss sie wieder ab und ritt zurück zu Jasper, der sie schon freudig strahlend erwartete und seinen Schlüssel in Empfang nahm. „Weißt du was?“, fing er an und klopfte während er sprach auf den Hals des Pferdes. „Mein kaltes Herz ist jetzt aufgetaut, junge Dame, ich gebe dir die Urkunde über die Moorlandställe, du hast sie dir verdient. Ich nehme an, dass du dich jetzt auf den Weg zu Thomas Moorland machst. Er wird erfreut sein.“ Mit einer kurzen Umarmung verabschiedete sich Jasper von der Reiterin, eh ihm noch etwas einfiel. „Junge Dame ich muss dich um noch einen Gefallen bitten. Wenn du diese alten Briefe zu Justin bringen könntest und ebenfalls dieses Amulett, das seiner Mutter gehört hat, Erzähl ihm was du gemacht hast und sag ihm, dass ich meinen Enkel so schnell wie möglich sehen will. Es ist nicht viel, aber wenigstens ein kleiner Versuch zwanzig Jahre wieder gut zu machen.“ Die Reiterin nahm alles an sich und versprach Jasper, dass sie alles ausrichten wollte. Dann ließ sie den alten Mann allein zurück und lenkte ihr Pferd zu den Moorlandställen. Dort bog sie als erstes in den kleinen Hof vorm Wirtschaftsgebäude, wo Justin immer anzutreffen war. Auch diesmal hatte sie Glück, er war da. Getreu ihres Versprechens Jasper gegenüber, berichtete sie, was alles vorgefallen gesagt und getan wurde. Justin konnte es kaum glauben. Völlig perplex stand er da und starrte die Reiterin an. „Oh mein Gott,“ stieß er endlich hervor. „Du hast ja keine Ahnung wie glücklich mich das macht, Reiterin.“ Spontan umarmte er die erstaunte Reiterin eh er weiter jubelte. „Diese Fehde hat schon viel zu lang gedauert endlich ist sie vorbei! Und dir allein ist zu danken!“ Die Reiterin wiegelte ab, sie hatte das wenigste getan, denn ohne Justins Briefe von seiner Mutter wäre es nie so weit gekommen. Der junge Mann ignorierte sie in seinem Überschwang: „Du wirst immer ein ganz besonderer Freund für die Moorlandställe sein.“ Nochmals umarmte er die Reiterin und ging . Die eine Sache war nun erledigt und so brauchte die Reiterin nur noch die Papiere an Thomas Moorland übergeben und schon wäre auch die zweite Sache fertig. Sie lenkte ihr Pferd zum Durchgang des Hofes zum Stall und machte sich auf die Suche nach dessen Besitzer. Der war geplättet, als die Reiterin ihm die Urkunde überreichte. „Heilige Pferde!Stieß er aus, nahm dankbar die Papiere entgegen und blickte dann wieder zu ihr auf: „Du hast die Ställe vor der Zerstörung gerettet!“, jubelte der Mann und wirbelte vor Freude und Erleichterung die Reiterin im Kreis. „Endlich kann ich beweisen, dass ich der rechtmäßige Besitzer der Moorlandställe bin und das Dank deiner Hilfe. Ich werde das dem Stadtrat zeigen und Herrn Kembel wird nichts anderes übrig bleiben, als seine Bauarbeiten zu stoppen.“ Ich weiß nicht, wie ich dir Danken soll. Ich schulde dir mehr, als ich je wieder gut machen könnte. | |||
Linnea (161 Posts bisher) |
Als die Reiterin am nächsten Morgen gerade ihr Leihpferd fertig gemacht hatte hörte sie Thomas Moorland herzhaft fluchen: „Was zur Hölle?!“, rief er und sofort schwang sich die Reiterin in den Sattel und eilte zu ihm. „Ein vermummter Reiter hat mir gerade die Papiere gestohlen! Reite ihm hinterher“ rief Moorland aufgebracht. „Er ist dort drüben beim Tor, beeil dich! Beeil dich! Hol ihn ein!“ Die Reiterin wendete ihr Pferd und entdeckte einen seltsam gekleideten Reiter auf einem dunklem Ross vorm Tor. Sofort drückte sie die Fersen in die weichen Seiten ihres Pferdes und verfolgte den Reiter, der im ersten Moment scheinbar Moorland noch verhöhnen wollte eh er bemerkte, dass dieser schon einen Reiter gefunden hatte, der bereit war, die Verfolgung aufzunehmen. Als er die Reiterin heran fegen sah, gab er seinem Ross die Sporen. Er flog über das Land dahin und hinterließ eine Spur brennender Hufabdrücke. Die Reiterin folgt ihnen und bog um die Ecke zur Nordseite des Stalls. Dort konnte sie den dunklen Reiter sehen und eisige Schauer schossen ihr durch Mark und Bein. Sie trieb ihr Pferd an und erreichte endlich den fremden Dieb, nahm ihn die Dokumente ab und kehrte zu Moorland zurück. Unsicherheit hatte sich in ihr ausgebreitet. Sie hatte mit zusehen müssen wie sich der fremde vor ihren Augen auflöste und nun konnte sie ihr Glück kaum fassen, dass sie die Eigentumsurkunde ihm gerade rechtzeitig abgenommen hatte. Thomas Moorland erwartete sie bereits. Er hatte am nördlichen Hoftor gestanden und gesehen, dass die Reiterin nun zurückkam. „Gut gemacht.“, lobte er sie, als sie ihm die Papiere aushändigte. Ich werde versuchen die Papiere dieses Mal ein wenig besser zu verstecken.“ Die Reiterin brannte darauf, Thomas von dem gruseligen Pferd und dessem Reiter zu erzählen. „Es war etwas seltsam an dem Pferd? Was denn?“, fragte der Besitzer der Moorlandställe. Sie erzählte zuerst von dem dunklen Ross, welches ihr vorkam wie ein Gespenst aus Märchenbüchern die sie als kleines Mädchen so mochte. „Gespensterhaft, sagst du? Hm … ich weiß wirklich nicht. Es ist alles so schnell passiert. Ich bin mir sicher, dass es ein normales Pferd war, nur mit einem ungewöhnlichen Reiter.“, meinte der Stallbesitzer schließlich und ließ die Reiterin zurück um, die Papiere zu verwahren. Die Reiterin verbrachte den Tag damit, sich mit der weiteren Umgebung vertraut zu machen. Sie besorgte sich eine Landkarte und schaute, was sie alles besuchen konnte. Sie beäugte die kaputte Brücke, die ihr immer ins Auge fiel, wenn sie die Geländestrecke der Bobcatmädchen ritt und stromerte oben in Nilmers Hochland in der verlassenen Farm. Sie entdeckte ein Schmugglerversteck und einen geheimnisvollen Wagen. Schließlich entschloss sich die Reiterin Fort Pinta näher zu betrachten. Sie ritt hin und schaute sich die Festungsreste und den Stall an. Nach einem erholsamen Tag voller Entdeckungen schlief sie sehr gut. Sie hatte sich das Fort und dessen Anlagen, sowie alle Aussichten angesehen, sie kam auch mit den Händlern ins Gespräch. Am nächsten Morgen stand die Reiterin sehr zeitig auf. Sie war durch einen Alptraum aufgewacht, in dem sie diesen unheimlichen Reiter verfolgte, der wieder und wieder die Papiere stahl. Sorgfältig zog sie sich an. Sie hatte die schöne schwarze Hose, die sie von Jasper geschenkt bekommen hatte und das grüne T-Shirt, das ihr Justin gegeben hatte angezogen, die perfekt passten und ihr sehr gefielen. Die Reiterin frühstückte ausgiebig, denn sie hatte von ihrem Zimmer aus gesehen, dass das Pferd noch schlummerte. Kaum war sie fertig ging sie zum Stall, half May und Jenna und sattelte ihr Leihpferd, um weiter die Gegend zu erkunden. Sie war gerade aufgesessen und aus dem Stall geritten, da rief Thomas Moorland sie heran. „Du musst für mich zum Rathaus gehen, ok?“, fragte er und blickte der Reiterin ins Gesicht. „Diese Kopien sollten dort sein, falls etwas mit den originalen passiert ist. Es wird nie wieder Zweifel daran geben, dass dieses Land mir gehört.“, meinte Moorland zuversichtlich. Er reichte der Reiterin die Kopien. Da sie wie angewurzelt da stand, nahm er an, dass sie nicht wusste, wohin sie reiten musste. „Also hör zu und ich erkläre dir, wie du dahin kommst. Folge der alten Silverglade Road nach norden, vorbei an der Baustelle. Habe keine Angst vor den Bulldozern, sie werden dir nichts tun. Wenn du zur Firgrove Road kommst musst du links abbiegen. Dort ist das Dorf. Du solltest dort ein bisschen Zeit verbringen.“, meinte Moorland freundlich lächelnd. „Hier sind die Dokumente, passe gut auf sie auf.“ Die Reiterin nahm die Papiere an sich und ritt den angegebenen Weg los. Im Dorf angekommen suchte sie das Rathaus und fand schließlich einen vornehmen Herrn, der sich als Ratsmann von Silverglade vor. Eilig reichte sie die Unterlagen zum alten, der sich freute sie kennen zu lernen und anschließend die Dokumente abnahm. „Ich kümmere mich darum.“, meinte der Alte und nahm alle Kopien an sich. |
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